Wie jedes Jahr zur Eröffnung der "Biofach"-Messe hat heute der BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft) die neusten Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung der Bio-Branche vorgestellt. Die Vertreter der BÖLW konnten diesmal ein paar für sie sehr erfreuliche Zahlen präsentieren. Darunter zum einen das Umsatzwachstum bei Bio-Lebensmitteln auf dem deutschen Markt um satte 11,1 % (von 7,76 Mrd. 2014 auf 8,62 Mrd. Euro 2015), aber auch der Anstieg des Anteils von Biobetrieben an der gesamten Landwirtschaft von 8,4% (2014) auf 8,7% (2015). Dazu blieben die Erzeugerpreise bei wichtigen Lebensmitteln, wie etwa Milch, stabil, während sie auf dem Markt für konventionelle Produkte einbrachen (was z.B. dem Wegfall der EU-Förderquote u.ä. geschuldet ist).
Hier nun noch einige Aussagen aus dem Text, die nicht ganz so prominent kommuniziert wurden:
a.) Zwar ist der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe, die nach Bio-Standards produzieren, am gesamten Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe gestiegen, jedoch ist der prozentuale Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche an der Gesamtfläche der Landwirtschaft zurückgegangen: von 6,5% (2014) auf 6,4 % (2015). Ein Grund dafür kann darin liegen, dass es Konzentrationstendenzen bei den landwirtschaftlichen Betrieben gibt und dass die immer größer werdenden konventionell arbeitenden Betriebe einen Flächenzuwachs zu verzeichnen hatten, der über den 2,9% Flächenzuwachs beim Biolandbau lag. So scheinen es dann eher kleinere Betriebe zu sein, die auf Bioproduktion umstellen, während die großen Player konventionell wirtschaften.
b.) Schon vor einigen Tagen wurde vom Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) ein Umsatzplus von 11,4% im Naturkost-Facheinzelhandel verkündet und gefeiert. Dabei handelt es sich vor allem um städtisches, also ein durch und durch urbanes Phänomen. Es sind nicht die kleinen Biolädchen auf dem Land die vom Bio-Umsatzplus profitieren, sondern die großen Ketten mit ihren Filialen (wie Alnatura mit seinen Supermärkten). Von den 93 Neueröffnungen waren die überwiegende Mehrzahl größere Läden (Fläche >400m²) in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern, während kleine Läden (<99m²) in Kleinstädten und im ländlichen Raum die meisten der 84 Geschäftsschließungen ausmachten.
c.) Das Umsatzplus ist vor allem einer zunehmenden Konventionalisierung des Bio-Lebensmittelkonsums zu verdanken. Dazu gehört zum einen, dass Bio-Lebensmittel immer stärker in herkömmlichen Supermarkt- oder Discounterfilialen erworben werden (also bei den fünf führenden Supermarktketten Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Metro, die sich rund 90 Prozent des Lebensmitteleinzelhandel-Marktes aufteilen). Dort wuchsen die Umsatzzahlen mit Bio-Produkten mit 13% überdurchschnittlich stark.
d.) Irritierend ist - und leider habe ich darauf trotz Nachfrage an verschiedene Ansprechpartner noch keine Antwort erhalten -, dass aus dem Portfolio der Marktentwicklung bei einzelnen Bioprodukten ausgerechnet "Brot" - ein Lebensmittel, mit dem in Deutschland pro Jahr etwa 13,52 Mrd. Euro umgesetzt werden - gestrichen wurde, und stattdessen "Speiseöl" gelistet wird.
Hier nun noch einige Aussagen aus dem Text, die nicht ganz so prominent kommuniziert wurden:
a.) Zwar ist der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe, die nach Bio-Standards produzieren, am gesamten Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe gestiegen, jedoch ist der prozentuale Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche an der Gesamtfläche der Landwirtschaft zurückgegangen: von 6,5% (2014) auf 6,4 % (2015). Ein Grund dafür kann darin liegen, dass es Konzentrationstendenzen bei den landwirtschaftlichen Betrieben gibt und dass die immer größer werdenden konventionell arbeitenden Betriebe einen Flächenzuwachs zu verzeichnen hatten, der über den 2,9% Flächenzuwachs beim Biolandbau lag. So scheinen es dann eher kleinere Betriebe zu sein, die auf Bioproduktion umstellen, während die großen Player konventionell wirtschaften.
b.) Schon vor einigen Tagen wurde vom Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) ein Umsatzplus von 11,4% im Naturkost-Facheinzelhandel verkündet und gefeiert. Dabei handelt es sich vor allem um städtisches, also ein durch und durch urbanes Phänomen. Es sind nicht die kleinen Biolädchen auf dem Land die vom Bio-Umsatzplus profitieren, sondern die großen Ketten mit ihren Filialen (wie Alnatura mit seinen Supermärkten). Von den 93 Neueröffnungen waren die überwiegende Mehrzahl größere Läden (Fläche >400m²) in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern, während kleine Läden (<99m²) in Kleinstädten und im ländlichen Raum die meisten der 84 Geschäftsschließungen ausmachten.
c.) Das Umsatzplus ist vor allem einer zunehmenden Konventionalisierung des Bio-Lebensmittelkonsums zu verdanken. Dazu gehört zum einen, dass Bio-Lebensmittel immer stärker in herkömmlichen Supermarkt- oder Discounterfilialen erworben werden (also bei den fünf führenden Supermarktketten Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Metro, die sich rund 90 Prozent des Lebensmitteleinzelhandel-Marktes aufteilen). Dort wuchsen die Umsatzzahlen mit Bio-Produkten mit 13% überdurchschnittlich stark.
d.) Irritierend ist - und leider habe ich darauf trotz Nachfrage an verschiedene Ansprechpartner noch keine Antwort erhalten -, dass aus dem Portfolio der Marktentwicklung bei einzelnen Bioprodukten ausgerechnet "Brot" - ein Lebensmittel, mit dem in Deutschland pro Jahr etwa 13,52 Mrd. Euro umgesetzt werden - gestrichen wurde, und stattdessen "Speiseöl" gelistet wird.
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